Montag, 26. Februar 2018

26.02. Erwartungen

'Erwarten' war das Motto des restlichen Tages:
Die Ankunft in Marrakesch mussten wir uns gewissermaßen 'erwarten'. Bereits bei Zurücklegen der weitläufigen Strecken auf dem Flughafen konnten wir durch ein Fenster eine riesige Menschenmasse in einer Flughafenhalle erkennen, die man sich in Erwartung eines weltbekannten Rockstars vorstellen kann. Wir flachsten noch über die armen Menschen, die dort in der Menge ausharren mussten, bis wir kurze Zeit später entdeckten, dass wir uns ebenfalls in die Menschenschlange zur Passkontrolle einreihen mussten. Vorher mussten wir noch Einreiseformulare ausfüllen, die nicht einfach verständlich waren und überdies zeitweise vergriffen. Von Zeit zu Zeit wurden ein paar Zettelchen in den Spendern nachgefüllt oder anderweitig nach dem Zufallsprinzip verteilt. Wir hätten uns gewünscht, diese bereits im Flugzeug ausfüllen zu können. Aber die Herausgabe an Reisegesellschaften im Vorfeld wird anscheinend nicht gewünscht (nach dem, was wir gehört haben). Naja, das Ausfüllen klappte auch so einigermaßen, auch wenn nicht immer klar war, was man eintragen sollte und die Felder für handschriftliches Ausfüllen eigentlich zu knapp bemessen waren.

In der etwa zweistündigen Wartezeit bestand allerdings vielfältige Möglichkeit zur Menschenbeobachtung. Das Flughafenpersonal öffnete und schloss die flexiblen Schlangentrennmarkierungen nach einem undurchschaubaren Prinzip, so dass wir zwischenzeitlich befürchteten, zwei Stunden im Kreis zu laufen ...


Wartende Menschen schieben sich durch kunnstvoll arragierte Schlangenlinien
 
In den Warteschlangen befanden sich nicht nur Menschen, die mit Fliegern aus Deutschland angereist waren - auch wenn von diesen immer wieder neuer Nachschub kam -, sondern auch Reisende aus Algerien, Großbritannien und anderen Ländern, so das eine bunte Wartemischung Zeit miteinander verbrachte.
Schließlich erreichten auch wir eines der kleinen Häuschen, in denen jeweils drei Grenzbeamte saßen und parallel arbeiteten, was das Zeug hielt. Sie mussten alle Angaben aus den gereichten Reisepässen in den Computer eintippen, die Personen und die weißen Zettelchen überprüfen und schließlich den Pass geeignet stempeln. Die drei teilten sich jeweils einen Stempel, so dass enge Kooperation in Hinblick auf die geeignete Position des Stempels im Kontrollhäuschen erforderlich war. Schließlich wurde noch eine Art Einreisenummer in den Pass eingetragen, die sehr wichtig ist.
Leider darf man in Marokko keine Polizeibeamten und ähnliche Personen fotografieren, daher gibt es kein Belegbild.

Nach Erhalt des Stempels mussten erstmal die Koffer gesucht werden. Leider waren die meisten der zahlreichen Kofferbänder am rotieren, aber leider nicht beschriftet. Es gab hübsche Bildschirme, die meistens nur attraktive Fotos des Flugplatzes zeigten (auch interessant) und nur ab und zu die Maschine, von der die Koffer kamen. Unser Kofferband war tatsächlich das letzte, so es dann keinen Zweifel mehr gab, das richtige gefunden zu haben.

Nun stand nur noch ein letztes Schlangestehen an, da wir durch die Sicherheitskontrolle mussten, in der das Gepäck noch einmal durchleuchtet wurde. Das ging einigermaßen schnell, auch weil einige Personen nach persönlicher Einschätzung von Flughafen-Verantwortlichen ohne Kontrolle durchgewunken, was sehr nett war, da einige Leute schon etwas älter und vom Schlangestehen und Koffersuchen etwas erschöpft waren.

Unsere Reisegesellschaft, die für unsere Bildungsrundreise verantwortlich ist, erwartete uns dann vor dem Flugplatz mit mehreren Bussen, die uns zum Hotel transferieren sollten (man hätte natürlich auch mal im Inneren des Flughafens das Prozedere erklären können, aber wahrscheinlich gibt es die Ansicht, dass alle das schon von selbst herausbekommen).
Im Bus mussten wir dann natürlich abwarten, bis auch die letzten Personen unserer Busgruppe alle die vielfältigen Schlangen absolviert hatten.

Unser Reiseleiter, sein Assistent (der lokale Reiseleiter, der in Marokko für bestimmte Gruppengrößen Pflicht ist), unser Busfahrer und der Assistent des Busfahrers begrüßten uns. bei Letzterem durften wir dann Wasser mit oder ohne Kohlensäure ("Gas") erwerben.

Leckeres marokkanisches Wasser "with gas"

Unser nächstes Ziel war das Ryad Mogador Gueliz Hotel in Marrakesch, in dem wir die erste marokkanische Nacht verbringen durften.   
Zunächst wurden wir in einen prächtig eingerichteten Warteraum geführt, der schon sehr viel orientalisches Flair verströmte.

Kunstvoll gestaltete Zimmerdecke des Warteraums im Hotel

Die Zimmerverteilung zog sich etwas hin, aber alle bekamen ein Zimmer ab, und wir konnten nach dem Bezug der Zimmer sogar trotz später Stunde noch ein köstliches Abendessen zu uns nehmen, das in Form eines vielfältigen Buffets angeboten wurde.

Typisch marokkanische Verzierung
Erst nach und nach lernten wir die schöne Ausstattung des Hotels kennen, zu der auch ein großzügiger Innenhof mit einladendem Pool gehörte. Leider ging es uns auf dieser Reise noch häufiger so, dass die Hotels sehr viele Annehmlichkeiten und Ausstattungen boten, die wir aus Zeitmangel gar nicht in Anspruch nahmen ...

Nächtlich beleuchteter Pool mit einladendem Innenhof
 In dem Hotel fanden wir auch die korrekte Orientierung Richtung Mekka als Hinweis auf dem Schreibtisch.
Hinweis Richtung Mekka
Dieses Hotel hatte noch eine weitere Besonderheit zu bieten, die wir sehr zu schätzen wussten und auch nicht an anderer Stelle noch einmal geboten bekamen: Wie üblich waren die beiden kleinen Aufzüge durch alle Reisenden mit ausladenen Gepäckstücken schnell blockiert. Dieses Hotel bot als Alternative (außer einem Treppenhaus zusätzlich noch) eine Rampe, die von Stockwerk zu Stockwerk ging und bequemes Hoch- bzw. Herabrollen der Koffer ermöglichte. Auch aus Gründen der Barrierefreiheit ein nettes Ausstattungsdetail!

Rampe als Kofferrollbahn

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