Mittwoch, 21. Januar 2015

21.01.: Vulkan

Mittwoch, 21. Januar:
Heute besuchten wir den Vulkan Irazu mit Hilfe unterschiedlichen Verkehrsmitteln wie Bus, Bahn und Taxi.

Vormittags gab es aber zunächst die Gelegenheit, die Innenstadt von San José zu erkundigen und kleinere Besorgungen zu erledigen. Dazu gehörte auch die Anfertigung von Passkopien mit dem Einreisestempel, so dass wir für die Weiterreise nur die Kopien mit uns führten, während die Originale sicher in San José bei Patrick deponiert wurden.
Von unserer Unterkunft Casa Leon war die Innenstadt fußläufig bequem erreichbar, zudem ist durch die Benennung der durchnumerierten Straßen in  Avenida (Ost-West) und Calle (Nord-Süd) die Orientierung recht einfach, so dass wir uns nach kurzer Zeit alleine zurecht fanden.

Gegen Mittag ging es dann los vom Busbahnhof, der praktischerweise gleich um die Ecke lag. Der Bus brachte uns nach Cartago, der früheren Hauptstadt Costa Ricas. Heute noch Ort mit der wichtigsten Wallfahrtsstätte im überwiegend katholischen Costa Rica.

Bevor wir uns Cartago näher widmenten, ging es allerdings zunächst per Taxi weiter zu unserem eigentlichen Ziel des Tages: zum Nationalpark Vulkan Irazu. Nach harten Verhandlungen gelang es unserem erfahrenen Reiseleiter einen angemessenen Pauschalpreis für den Hin- und Rücktransfer in den Nationalparkin zwei Taxis zu vereinbaren. In Windeseile ging es dann los über kurvige Bergstraßen. Der phantastische Ausblick über die vorbeiziehende abwechslungsreiche Landschaft entschädigte für die relative Enge im Wagen. Die Fahrt in unserem Taxi war besonders erlebnisreich, da der Taxifahrer - entgegen unserer Annahme - sich wohl nicht so gut auskannte und eher ein grobes Gefühl hatte, in welcher Richtung der Vulkan wohl zu finden sein mochte. Seit Kollege kannte sich besser aus und war daher auch schnell aus unserem Blickfeld verschwunden. Einmal drehte unser Fahrer auch um, bog in spitzem Winkel in einen unscheinbaren, steil ansteigenden Feldweg ein, der sich jedoch als private Zufahrt zu den auf dem Berg installierten Sendeanlagen herausstellte. Glücklicherweise konnte ein dort in einer Hütte pausierender Arbeiter unseren Fahrer auf seinen Irrtum hinweisen und ihm hilfreiche Tipps für die Weiterfahrt geben. Unser Fahrer blickte auch etwas verblüfft, dass nicht nur wir sondern auch er Eintritt für den Nationalpark zahlen musste (wie überall in Costa Rica aber für Einheimische deutlich ermäßigt - eine faire Regelung).


Oben auf dem Parkplatz im Nationalpark am Vulkan trafen wir auch die andere Taxi-Belegschaft wieder. Sehr nett waren gleich einige Nasenbären, die auf dem Parkplatz spazieren gingen und die Touristen begrüßten.



Eine weitere Attraktion, die zu diesem Zeitpunkt der Reise noch gar nicht eingeplant war, sondern erst für den Regenwald in Monteverde vorgesehen war, bildeten die zahlreichen Kolibris, die auch gleich am Parkplatz von Blüte zu Blüte schwirrten. Bezaubernd anzusehen - aber leider aufgrund ihrer Hektik auch sehr schwer (scharf) zu photographieren.


Auf dem Vulkan herumzuwandern war recht eindrucksvoll. Leider war der bekannte, im Krater übrlicherweise türkis leuchtende Säuresee wohl gerade ausgetrocknet, so dass der Krater etwas grau in grau rüberkam - aber nicht weniger beeindruckend.


Wir durften nicht zu lange herumtrödeln, da unsere Taxifahrer ja warteten und auch irgendwann wieder zurück wollten (allerdings nutzten sie auch die Gelegenheit für einen kleinen Spaziergang zum Krater). Am Weg zum Parkplatz konnten wir noch ein paar der leider sehr schnellen Kolibris beobachten.



Für die Rückfahrt war vereinbart, bei interessanten Stellen ein gegebenenfalls Photostopps einzulegen, um wenigstens ein paar Eindrücke mit der Kamera einzufangen.

 

Bei einem dieser kurzen Pausen (man musste etwas aufpassen, da auf der engen Bergstraße haltende Fahrzeuge und Fußgänger leicht übersehen oder Verkehrshindernisse bilden konnten ...) konnten wir auch ein frisch geborenes Kälbchen entdecken, während die Rabengeier ein paar Meter weiter etwas unbeteiligt taten, aber doch etwas im Schilde zu führen schienen (es kamen auch nach und nach immer mehr davon ...).

 

Wir gelangten dann etwas durchgeschüttelt, aber unversehrt und sicher wieder nach Cartago. Eigentlich stand ein Essen im Restaurant im Programm, da auch noch etwas Zeit war, bevor wir - diesmal mit dem Zug - die Rückreise nach San José antreten wollten.
Nach kurzer Diskussion wurde schließlich entschieden, ein kleines Picknick auf dem Platz vor der Basilika Nuestra Señora de los Ángeles einzunehmen, nachdem wir diese besichtigt hatten.



Die Basilika war sehenswert, zumal sie wegen der schwarzen Madonna Costa Ricas, "La Negrita", der Schutzpatronin des Landes eine wichtige Wallfahrtsstätte im Untergeschoss beherbergt. Dort sind von glücklich geheilten oder auch sonst durch die Madonna beglückten Menschen gestiftete kleine Anhänger in unzähligen Vitrinen zu bewundern. Die Vitrinen sind grob thematisch geordnet, so sind z.B. bei den inneren Organen die Mägen, Lebern, Nieren, Blasen gemeinsam untergebracht, während Herzen, Köpfe, Arme, Beine usw. ihre eigenen Vitrinen haben. 


Es mangelte auch nicht an Tieren, die eventuell von Landwirten bereitgestellt wurden, für Verwunderung sorgten aber Insekten, Spinnen, Mäuse und ähnliche Tiere. Vervollständigt wurde die Exposition durch andere Gegenstände wie Autos, Urkunden, Fußbälle, Fußballtrikots - auch die Schiedsrichterpfeife eines Schiedsrichters, der mal auf einer Weltmeisterschaft (oder so) pfeifen durfte, fehlte nicht.

Glücklicherweise gelang es uns weitgehend, alle in der Basilika geltenden Verbote einzuhalten.


Einen der letzten Erlebnishöhepunkte des Tages stellte die Zugfahrt zurück nach San José statt. Da Dietlind aufgrund ihrer früheren Anreise nach Costa Rica den Bahnhof in Cartago bereits ausgekundschaftet hatte, fanden wir ihn relativ zügig.
Für uns war es ganz nett, den Zug mal von innen kennenzulernen, da wir ihn bisher nur gehört hatten - das aber ziemlich häufig, da er in etwa 3 Meter Entfernung an unserer Unterkunft vorbeifährt. Dabei haben die Züge in Costa Rica die lustige - aber etwas gewöhnungsbedürftige - Angewohnheit, laut zu hupen. Das machen sie etwa alle 20 Sekunden, was den Vorteil hat, dass auf Schranken und ähnliche Einrichtungen vollständig verzichtet werden kann. Wenn wir morgens im Hotel um halb fünf vom Hupen des ersten Zuges (einige wollen noch frühere Züge gehört haben - das kann ich nicht bestätigen, vielleicht weil ich da noch geschlafen habe) geweckt werden, denken wir immer gerne daran zurück, wie wir im Zug von Cartago nach San José zu reisen das Vergnügen hatten.

Unser Reiseleiter führte uns problemlos vom Bahnhof in San José zurück zu unserer Unterkunft, wo eine Kleingruppe beschloss, für das Abendessen noch ein nettes Restaurant aufzusuchen (siehe Folge-Post ...).

Links:

PS:
Da  es manchmal unterwegs etwas mühsam war, den Blog aktuell zu halten, werde ich einige Posts - so wie diesen - nachträglich ergänzen. Auch das Einbinden von Bildern war nicht ganz so einfach, so dass das jetzt auch nachträglich passiert...

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Kommentare können auch anonym abgegeben werden. Mit der Abgabe eines Kommentars wird der Veröffentlichung zugestimmt. Hinweise zum Datenschutz finden sich auf der Datenschutz-Seite.