Donnerstag, 22. Januar 2015

22.01.: Zur Karibik

Den Donnerstag (22.01.) beginnen wir mit einer Fernbusfahrt nach Cahuita.

Ganz in der Frühe um 6 sollte es vom Busbahnhof in San José losgehen. Diesmal war es ein anderer Busbahnhof (für jede mögliche Richtung hat San José seinen eigenen Busbahnhof), so dass wir uns zunächst einmal Taxis organisieren mussten, die uns pünktlich dorthin bringen sollten.
Das wird in Costa Rica etwas anders angepackt, als wir es von zu Hause vielleicht gewohnt sind: Man läuft mit seinem Gepäck durch die Straßen und hofft, dass ein noch freies Taxi gerade zufällig vorbeikommt. Mit dem ersten Taxi klappte es relativ schnell, während wir für das zweite Taxi etliche bereits besetzte Fahrzeuge vergeblich zum Anhalten verlocken wollten.


Die Busfahrt in Richtung Atlantikküste war etwas anstregend, da der Bus zwar schon relativ modern war, aber die Sitze sich auf die Dauer doch etwas eng und unbequem anfühlten. Der Bus war voll besetzt, wir bekamen durchnumerierte Platzkarten. Neben mir saß ein junger Mann, dem seine Frau (oder Mutter ?) noch kurz vor der Abfahrt ein paar Snacks hereinreichte. Das war eine sehr gute Idee, da der Bus nicht, wie wir ursprünglich angenommen hatten, um 7 oder spätestens um 8 eine schöne Frühstückspause zur Einnahme des Gallo Pinto einlegte, sondern bis Limon ohne Pause durchfuhr. Wiebke und ich hatten uns auch glücklicherweise am Vorabend beim Bäcker mit belegten Broten ausgestattet, so dass wir gut durchhielten.
Die abwechslungsreiche Landschaft mit Bergen und Flüssen zog gemütlich an uns vorbei, so dass wir allerlei zu sehen bekamen.



Schließlich erreichten wir in Limon schon mal die Karibik und unseren ersten Zwischenhalt, der von den meisten zur Stärkung in Form von Eis, kleinen Snacks und Getränken genutzt wurde.
Nach kurzer Pause ging es dann weiter die Atlantikküste entlang Richtung Süden.
 






Als wir schließlich gegen 10:30 in Cahuita ankamen, wirkte der Ort doch recht klein im Vergleich mit Orten wie San José, Cartago und Limon, die wir bisher gesehen hatten. Aber auch die karibisch-lässige Ausstrahlung war sofort spürbar.


Die erste Aufgabe war, unser Quartier ausfindig zu machen, was trotz der überschaubaren Größe einfacher klingt, als es tatsächlich war.

Natürlich war unser Bemühen nach wenigen Versuchen schließlich von Erfolg gekrönt. In der direkt an der Karibik gelegenen Unterkunft, gab es zunächst eine kleinere Diskussion mit dem Hotelmanager darüber, ob tatsächlich alle bestellten und benötigten Zimmer in ausreichender Ausstattung usw. bereitstehen (dies fand in ähnlicher Form auch später noch ab und zu statt, anscheinend werden Hotelreservierungen so grob nach Gefühl kalkuliert, und man guckt dann mal, wer tatsächlich auftaucht und wie man die Gäste dann unterbringt ...). Es gab auch ein Zimmer, das von einem Kranken besetzt gehalten wurde, von dem niemand wusste, was er für eine Krankheit hatte, wie ansteckend das war, ob er sein Zimmer wieder lebend verlassen würde und ob es danach ausgeräuchert werden müsste (so in der Art).
Am Ende wurden wir alle aber doch komfortabel in unseren gebuchten Zimmern untergebracht.

Um das Tageslicht an diesem malerischen Ort möglichst gut auszunutzen, machten wir uns unverzüglich nach Bezug der Zimmer auf den Weg zum Cahuita Nationalpark, der nur in etwa 10 Minuten Fußentfernung von unserem Hotel begann. Dabei durchstreiften wir auch die (allerdings erst nach Sonnenuntergang) pulsierende Hauptstraße des Ortes.


Gleich am Eingang des Nationalparks machten uns ein paar Einheimische, die sich auch als Führer anboten, auf Faultiere aufmerksam, die in den Bäumen vor dem Nationalpark anscheinend ungestört vom Publikumsverkehr abhingen.



Wir spazierten dann durch den Nationalpark, wobei auf Schritt und Tritt interessante Tiere, Pflanzen und andere Naturphänomene zu bestaunen waren.
Dazu gehörten natürlich verschiedene Krebse, die zum Teil mit lustigen Gehäusen durch die Gegend zogen, aber auch Geckos, Eidechsen, Leguane, Basilisken, Vögel und interessant gestaltete Bäume.







Besonders beeindruckend waren zahlreiche Ameisenstraßen, die die Waldwege, aber auch den Strand und Bäume kreuzten. Auf ihnen wuselten die fleißigen Blattschneider-Ameisen mit im Vergleich zu ihrem Körper riesigen Blättern durch die Gegend. Manchmal machten sich andere Ameisen einen Spaß und setzten sich auf die Blätter und ließen sich so auch mal durch die Landschaft tragen.





Sehr unterhaltsam war es, den Kapuziner- und Brüllaffen beim Toben in den Bäumen zuzusehen.







Im Laufe unseres Spaziergangs durch den Wald, bei dem man allerdings mit wenigen Schritten direkt am Karibik-Strand war, stießen wir auf eine Stelle, bei der man Schuhe und Strümpfe ausziehen und durch eine kurze Passage hätte waten müssen, um den Weg fortsetzen zu können.
Einige Mutige aus unserer Reisegruppe erkundeten barfuß diesen Weg, bei dem man aufgrund des Wellengangs aber auch aufpassen musste, dass die Hose nicht komplett durchnässt wurde.
Wir beschlossen, an dieser Stelle umzukehren, da der nächste Tag sowieso für einen weiteren Besuch des Nationalparks eingeplant war.


Es traf sich, dass der Nationalpark sowieso um 16:00 Uhr verlassen werden sollte (es war bereits 15:00 Uhr) und ein offizieller Park-Aufseher uns auf seinem Kontrollgang begegnete.
Unser Reiseleiter überredete den Park-Ranger dazu, uns auf dem Rückweg noch vier Schlangen zu zeigen, von denen wir bisher keine zu Gesicht bekommen hatten, obwohl uns andere Entgegenkommende zumindest von einer grünen Schlange berichteten.
Die vier Schlangen waren dann auch ziemlich versteckt, allerdings machte es auch etwas nachdenklich, dass wir bisher direkt an ihnen vorbeigegangen waren, ohne sie zu entdecken. Besonders die beiden gelben Exemplare wirkten sehr pitoresk-eindrucksvoll.



Am Park-Ausgang bekamen wir noch Geier aus der Nähe, sowie ein Faultier, das ziemlich weit oben in den Baumkronen herumturnte, und einen trägen Kaiman zu sehen.







Zum Abschluss des Tages stärkten wir uns mit einem schmackhaften Abendessen bei Surf Caribbean Food, das unser Stamm-Restaurant für Frühstück und Abendbrot in Cahuita werden sollte.
Dort saßen wir gemütlich praktisch mitten auf der Hauptstraße (im Inneren des Restaurants sorgte beißender Treibstoffgeruch aus dem benachbarten Mofa-Teststand für eine weniger behagliche Atmosphäre) und konnten sowohl den Menschen als auch den Tieren bei ihrem fröhlichen Treiben zu sehen.


Auf dem Rückweg zu unserer Unterkunft erlebten wir noch eine unterhaltsame Begegnung mit einer Boutique-Mitarbeiterin, die Dietlind und Wiebke sehr service-orientiert bei der Auswahl eines dekorativen Kleides beriet. Aufgrund ihrer langjährigen Erfahrung kannte sie jedoch die Deutschen und empfahl vor dem Kauf eine Bedenkzeit von 48h. Als besonderen Service schenkte sie uns noch eine Kokosnuss, nicht ohne uns vorher auf beeindruckende Weise zu demonstrieren, wie sie die Kokosnuss ganz ohne Machete durch intelligente Behandlung mit einem Löffel öffnete.
Uns blieb auch nicht erspart, den Kokosnusssaft zu trinken. Anschließend bestand sie noch darauf, uns persönlich mit dem Kokosfleisch zu füttern. Ein unvergessliches Erlebnis!


PS: Dieser Eintrag wurde nachträglich um Text und Fotos ergänzt.
Keine Gewähr für die Artnamen, da ich im Gegensatz zu fast allen ReiseteilnehmerInnen kein Biologe sondern nur Informatiker bin ...
Korrekturvorschläge arbeite ich gerne ein. 


 

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